Das ist ja wohl ein riesiges Vorurteil, die Einteilung von Menschen in A und B. Es gibt genug dünne, gutaussehende Menschen, die sich um ihre Ernährung nicht kümmern. Genauso gibt es dicke Menschen, die sehr wohl genießen, eher mehr Geld ausgeben und bio kaufen und eben trotzdem übergewichtig sind.
Gesundes und Gutes in Maßen genießen – in der Ernährung ist weniger oft mehr

Hinsichtlich Ernährung kann man Menschen grob in zwei Gruppen einteilen.
Die einen – ich nenne sie mal Gruppe A – legen Wert auf einen gesunden Lebensstil, hochwertige Lebensmittel, gute Ernährung und ihr „Äußeres“. Sie sehen in der Regel gesund und glücklich aus.
Die anderen (Gruppe B) geben ihr Geld gerne für alles Andere aus und nur das Nötigste für Lebensmittel. Sie bestehen auf eine regelmäßige Nahrungszufuhr von „egal was – muss schmecken“. Die Folgen für die Gesundheit und den Bauchumfang sind dieser Gruppe erstmal egal. Sie wirken meist ungesund, unglücklich und schwerfällig und haben oft ein bisschen bis zu viel auf den Rippen.
Ist dir schon aufgefallen, dass die Menschen der Gruppe A eher ausgewählte, gute und teure Restaurants besuchen, in denen man eher weniger zu essen bekommt, dafür qualitativ hochwertige Lebensmittel?
Die Personen der Gruppe B dagegen gehen meist in günstigere oder Fast-Food-Restaurants, in denen eher die große Portion auf dem Teller zählt, als die Qualität. Sie überessen sich wahrscheinlich regelmäßig.
Sicher liegt der Unterschied im Verhalten oft am Geld, der persönlichen Einstellung oder an der Bildung.
Ich bin jemand der vieles auf die Ernährung schiebt. Und so denke ich, dass zwei weitere Aspekte in diesem Zusammenhang aber auch relevant sind:
Die Leute der Gruppe A sind gesünder, weil sie weniger und besser essen.
Aber: sie essen auch weniger, weil sie gesünder leben und gesünder sind.
Weniger essen für einen gesünderen Körper
Fest steht, wer weniger isst, lebt gesünder und länger.
Hierauf basiert auch das Prinzip des Heilfastens, intermittierenden Fastens oder anderer Fastenarten.
Die gesundheitlichen Vorteile des Fastens wurden oft belegt und wer einmal gefastet hat, weiß wovon ich spreche. Fasten entlastet. Fasten entgiftet. Fasten macht leistungsfähiger, leichter, kreativer, glücklicher und sensibler in Bezug auf Wahrnehmung. Es wirkt verjüngend und kann viele gesundheitliche Beschwerden heilen.
In einer Studie mit rund 1.000 Fastenpatienten gaben fast 80 % an, dass sie sich noch Monate nach dem Fasten gesünder fühlten.
Besonders in Russland und Deutschland ist das therapeutische Fasten als Heilmethode beliebt und es ist oft eine funktionierende Alternative zu Medikamenten. An dieser Stelle empfehle ich, den ARTE-Film „Fasten und Heilen“ einmal anzuschauen. Es ist beeindruckend, welche Erfolge damit erzielt werden können!
Auch ich habe schon gute Erfahrungen mit Saftfasten und intermittierendem Fasten gemacht. (Meine Erfahrungsberichte findest du hier und hier)
Viel essen belastet
Eine gewisse körperliche Belastung beim Essen ist – wie bei jeglicher anderer körperlicher Betätigung – immer vorhanden und nimmt mit schlechter Qualität und Größe einer Mahlzeit exponentiell zu.
Wer eine große Portion knuspriger Pommes Frites isst, nimmt logischerweise mehr schädliches Acrylamid auf, wie einer, der wenige davon isst oder komplett darauf verzichtet.
Wenn wir weniger essen, ist unser Körper durch die Menge der Nahrung an sich unter geringerer Belastung – gleichzeitig verringert sich dadurch aber auch die Menge schädlicher Substanzen, die darin enthalten sind. Zudem steigt der Blutzucker weniger stark an. Herz, Kreislauf, Leber, Nieren, Darm, etc. haben in beiden Fällen weniger zu arbeiten und dem Körper wird so weniger abverlangt.
Wenn wir fasten oder weniger essen, kann sich der Körper auf Anderes konzentrieren, als auf das Verdauen. Zum Beispiel auf Reparaturmaßnahmen, zu denen er sonst vielleicht gar nicht kommt, wenn er die ganze Zeit mit „Nähr- und Schadstofflogistik“ beschäftigt ist.
Ein gesunder Körper hat weniger Hunger
Fest steht aber auch, dass unser Körper weniger benötigt, wenn wir gesund sind, einen reinen und entgifteten Organismus haben und uns von bestimmten Süchten gelöst haben (z.B. Zucker, Getreideprodukte, Kaffee,…).
Es ist beeindruckend, wie wenig ein gesunder (also in allen Bereichen – ob physisch oder psychisch – perfekt funktionierender) Körper im Prinzip benötigt.
Hier spielt aber nicht nur der körperliche „Hunger“ eine Rolle.
In einem guten Restaurant z.B. stimmt meist alles. Die Atmosphäre, Qualität des Essens, Menge und Optik der Gerichte, der Wein dazu. Oft ist der Anlass und deshalb auch die Stimmung entsprechend gut. Alle unsere Sinne werden in positiver Weise angesprochen und geben uns so viel schneller das Signal der Zufriedenheit und des Glücks. Auch das macht satt, denn Hunger findet meist nicht nur auf körperlicher Ebene statt, sondern eben auch auf emotionaler.
Deshalb ist ein glücklicher und zufriedener Mensch, der mit sich im Reinen ist (eher der Gruppe A angehörend) schneller satt, als ein unglücklicher Mensch, der mit Essen nicht nur seinen Hunger zu stillen versucht, sondern auch andere unbewusste Verlangen.
Auf Qualität der Lebensmittel achten
Auch benötigen wir weniger Nahrung, je besser die Qualität ist.
Wildwuchs-, Bio- oder demeter-Produkte enthalten (u.a. aufgrund der weniger ausgelaugten Böden) mehr wichtige Nährstoffe als konventionelle Produkte und sättigen uns – bei einem gesunden Hungergefühl – schneller.
Weidefleisch, -Eier, -Butter enthalten mehr bessere Fettsäuren.
Rohkost enthält – im Gegensatz zu Gekochtem – Enzyme und mehr Vitamine, Vital- und Nährstoffe. Sie „lebt“ und wirkt deshalb auch belebend auf unseren Körper. Deshalb sollte man mehrmals täglich auch viel Rohes in den Speiseplan einbauen.
Wer Junk Food isst, braucht mehr, sehnt sich nach mehr. Ein Signal, dass dem Körper etwas fehlt. Nährstoffe sind hier rar und lassen sich aufgrund leerer Kohlenhydrate nur mit großen Mengen an Essen „reinholen“. Deshalb „überisst“ sich einer der Gruppe B auch schnell.
Achtsam essen
Es gibt noch einen weiteren wichtigen Aspekt. Wir sind schneller satt, genährt und zufrieden, wenn wir mit Liebe, Genuss, Wertschätzung und Dankbarkeit Nahrung aufnehmen.
Bei Genuss hat man diesen Effekt fast automatisch. Deshalb sollte man immer essen, was einem schmeckt.
Dazu gehört auch achtsames Essen, d.h. bewusstes Essen – also bewusstes Riechen und Schmecken und im gegenwärtigen Augenblick ganz bei sich zu sein. Die Verbindung von Mensch und Natur kann so intensiv wahrgenommen werden. Oft lässt sich feststellen, dass Menschen, die auf Ernährung achten, meist spiritueller veranlagt sind als solche, die es nicht tun.
Zudem beginnt der Verdauungsprozess bereits im Mund, deshalb ist langsames Essen und gutes Kauen wichtig. Dadurch wird die Speise zerkleinert, verflüssigt, mit körpereigenen Verdauungsenzymen versetzt und das Geschmackserlebnis kann sich voll entfalten.
Achtsames Essen bedeutet aber auch, Körpersignale zu deuten und auf den Körper zu hören und auf eigene Bedürfnisse zu achten.
Man sollte nur essen, wenn man wirklich hungrig ist. Zwischen Hunger und Appetit zu unterscheiden ist jedoch nicht immer leicht und verlangt ein gutes Körpergefühl.
Fazit
Bei der Ernährung geht es nicht darum, wie groß die Portion ist. Es geht darum was man isst, welche Qualität die Lebensmittel haben, wie sie auf einen wirken. Es hängt davon ab, wie man sie zubereitet, wie hoch die Wertschätzung der Lebensmittel ist, wie viel Liebe in ein Gericht gesteckt wird, mit wie viel positiver Energie es zu einem Gericht verwandelt wird und wie achtsam man dieses isst.
Je reiner dein Körper und Leben ist, desto weniger Hunger wirst du haben und brauchst du allgemein in deinem Leben. Wer glücklich ist, benötigt weniger, konsumiert weniger, hat weniger ein Problem minimalistischer zu leben, hängt weniger an materiellen Dingen.
Ich z.B. denke in glücklichen Momenten immer am wenigsten an Konsum, denn dann bin ich ganz bei mir. Und in glücklicher Stimmung bin ich sehr oft, seit ich die für mich beste und passendste Ernährung gefunden habe und: weil ich viel mäßiger esse, als früher.
Seit dem gehöre ich auch zur Gruppe A. :-)
Zu welcher Gruppe gehörst du? Hast du schon Veränderungen an deinem Ess- oder Konsumverhalten spüren können?
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Photo Credit: .craig via Compfight cc
Das ist ja wohl ein riesiges Vorurteil, die Einteilung von Menschen in A und B. Es gibt genug dünne, gutaussehende Menschen, die sich um ihre Ernährung nicht kümmern. Genauso gibt es dicke Menschen, die sehr wohl genießen, eher mehr Geld ausgeben und bio kaufen und eben trotzdem übergewichtig sind.
Hallo Katharina,
ja, du hast Recht, mir fällt das auch immer wieder auf und man kann das echt nicht pauschal sagen. Manchmal bin ich überrascht wie toll, jung geblieben und gesund Menschen aussehen, die echt überhaupt nicht darauf achten, was sie essen und trinken. Das ist schon interessant und führt mich immer stärker über den „Ernährungs-Gedanken“ hinaus bzw. lässt mich darüber nachdenken, welche Dinge dafür noch eine Rolle spielen.
Viele Grüße!